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Gebrauchter tag in bochum

Mit Beginn der aktuellen Spielzeit meldete der VFL Bochum seine zweite Mannschaft nach 10 Jahren erstmals wieder zum Spielbetrieb. Unter bis heute fragwürdigen Umständen wurde das Team in die Oberliga Westfalen eingruppiert und soll möglichst schnell in die Regionalliga aufsteigen.

Dass man hiervon zumindest abseits des Rasens noch meilenweit entfernt ist, bewies der heutige Nachmittag auf eindrucksvolle Art und Weise.

Ursprünglich im Ruhrstadion geplant, wurde das Spiel letztendlich doch zeitgleich mit den Profis auf der benachbarten Leichtathletikanlage angesetzt.

Damit dies problemlos von statten gehen konnte, wurde sich kurzerhand ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept ausgedacht.

Während die erste Mannschaft des VFL zeitgleich in Sinsheim kickte, fanden sich hier mehr Ordner als zu erwartende Zuschauer im weiten Rund ein. Darüberhinaus wurde sporadisch ein Gästeblock in der letzten Ecke der Anlage eingerichtet, welcher jeglicher Beschreibung spotten sollte.

Vernünftige gastronomische Verpflegung suchte man hier ebenso wie auch nur irgendeine Form von Ausbau vergebens.


Um die Bedingungen für einen soliden Auftritt zumindest ein wenig zu verbessern, entschieden wir uns dazu zunächst einen Versuch zu starten das Stadion vielleicht doch von der anderen Seite aus zu betreten um auf dem dortigen Graswall zumindest etwas erhöht zu stehen. Da ausser uns auch kaum andere Zuschauer zugegen waren, ein eigentlich gänzlich unproblematisches Unterfangen.

Keine Frage unser Auftreten hierbei war sicherlich zunächst geprägt von einer gewissen Vehemenz, welche letztlich aber schnell abgelegt wurde, sodass nach einem kurzen Gespräch auch der Ordnungsdienst Verständnis für unser Anliegen zeigte und versprach dies abzuklären.


Zu diesem Zeitpunkt ahnten wohl die wenigsten, welche Maschinerie wir hier nun losgetreten hatten.


Nach einem vorübergehenden Einlassstop auf der gesamten Anlage, wurden Stadiontore am eigentlich angedachten Gästeeingang mittels Vorhängeschloss und Metallkette verschlossen.

Abhilfe versprach an dieser Stelle nur der unkoopeerative Einsatzleiter der eingesetzten Polizeieinheit. So erklärte dieser sich bereit das Tor zu öffnen, sofern eine Person zwecks Haftung ihre Personalien abgegeben würde.

Da wir diesen Deal selbstverständlich nur ausschlagen konnten, drohte besagter Einsatzleiter nun mit einer Sondereinheit, die sich uns annehmen würde.

Zunächst entschieden wir uns daher unter strenger Beobachtung der Staatsmacht das Spiel von außen zu verfolgen.

Nachdem das bereits erwähnte Versprechen aber auch hier noch einmal gegenüber eines vermittelnden Vereinsoffiziellen wiederholt wurde, entschieden wir uns angesichts drohender Represalien den Heimweg anzutreten.

Der SV Lippstadt verlor das Spiel gegen die mit 4 Profileihgaben verstärkten Gastgeber vor 139 Zuschauern mit 0:2.


Statt eines entspannten Fussballnachmittags bleibt somit ein zweifelhafter Beigeschmack.

Während der VFL Bochum nicht in der Lage zu sein scheint ein Oberligaspiel vor 200 Zuschauern und 50 Gästefans unter einigermaßen gastfreundlichen Bedingungen auszutragen, scheint hier auf Seiten der Sicherheitsbehörden obendrein jegliche Bereitschaft zu fehlen.


Eine weitere Farce, die sich in die vielen fragwürdigen Kapitel rund um die Eingruppierung der Bochumer in die Oberliga Westfalen einreiht.







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